Seit Weihnachten 2004 bereichert ein Strüver Schienenkuli die Sammlung. Nach einer Recherche befreundeter Feldbahnkollegen wurde dieser 1951 an die Firma Schaefer in Diez/Hahnstätten geliefert.
Im Unterschied zu älteren Ausführungen sind für die Nachkriegsausführung der geschweißte sechseckige Rahmen und das kleinere Stromag- Wendegetriebe typische Merkmale. Zur Kraftübertragung vom Motor zum Wendegetriebe wurde an den Deutz- Verdampfermotor vom Typ MAH 711 ein horizontal stehendes Deutz- Zwischengetriebe angeflanscht. Bei den Vorkriegstypen hatte die Fa. Strüver noch eigene Baugruppen eingesetzt, zu erkennen an der Prägung ASA.
Der Zustand war zum Übernahmezeitpunkt eher als schlecht zu bewerten. An fast allen Teilen wurden Veränderungen vorgenommen. Die Radsätze waren stark verschlissen, insbesondere die Achsstummel, da der Kuli sehr unprofessionell von 550 mm auf 600 mm umgespurt wurde. Der Motor (MAH 711, Nr. 787610) ist dem Baujahr 1941/42 zuzuordnen, er hatte das schräg angeordnete ASA- Zwischengetriebe. So gab es einen Umbau, bei dem das Stromag- Wendegetriebe höher gesetzt werden musste. Während diese Umbauten eher dem gewerblichen Betreiber zuzuordnen sind, fanden die folgenden Veränderungen wohl bei den privaten Nachnutzern statt. Aus dem Schienenkuli sollte wahrscheinlich eine Spaß- Lok entstehen, so blieb nahezu keine Originalsubstanz erhalten.
Was nun begann kommt vom Aufwand her einer Neuanfertigung gleich. Zu Beginn wurden alle Veränderungen zurückgebaut. Lediglich der Rahmen und die Aufnahme für Motor und Wendegetriebe konnten mit hohem Aufwand erhalten werden. Im nächsten Schritt ging es an die Nachfertigung aller nicht mehr vorhandenen Anbauteile. Da eine höchstmögliche Authentizität erreicht werden sollte, mussten selbst einige Profile nachgefertigt werden, da diese heute nicht mehr beschaffbar sind.
Da der Motor schwere Gehäuseschäden aufwies, sollte ein Tauschmotor beschafft werden. Dieser konnte von der Wedeler Feldbahn übernommen werden. Der Motor wurde demontiert, gründlich gereinigt und aufgearbeitet. Der technische Verschleiß konnte glücklicherweise als gering bewertet werden, so hielten sich die Arbeiten in Grenzen.
Abschließend möchte ich noch ein herzliches Dankeschön an Dieter und Christian Resinger aussprechen! Ohne ihre vielfältige Unterstützung wäre das Ergebnis kaum möglich gewesen.
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zu Beginn der Demontage | fast alles ab | |
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verschlissener Achsstummel am alten Radsatz | der neu angefertigte vordere Radsatz in 500 mm | |
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die endlackierten Radsätze | der alte Motor noch mit dem ASA Getriebe | |
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der Rahmen nach der ersten Bearbeitungsstufe | ein "Bausatz" nachgefertigter Teile | |
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der Rahmen ist komplettiert | das Frontgitter ist fertig und der Motor sitzt Probe | |
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das Wendegetriebe nach der Fertigstellung | der Nachbau des Kühlers in der Schweisslehre | |
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gebaut nach einem Muster der Wedeler Feldbahn | gestrahlt und grundiert | |
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der Rahmen ist eingeachst | der Antriebsstrang ist montiert | |
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der MAH 711 hat seinen Platz eingenommen | Details auf der Kurbelwellenseite | |
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auch der Kettenschutzkasten ist angebaut | sieht langsam nach Schienenkuli aus | |
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was draufsteht ist auch drauf | der Sandkasten mit Kettenschutz | |
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die Sitzbank wurde montiert | Teile für den Bremshebelbock | |
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der fertiggestellte Bremshebel | der fertige Schienenkuli! | |
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der Strüver hat Auslauf | ab ins Beet | |
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der Strüver auf der Strecke |
Ein kurzes Filmchen von einem der ersten Strüver-Starts (gefilmt von Dieter Resinger)! |